Brocken 3 im Test: EKL stürmt PCGH-Kühler-Charts [Update]
Der Alpenföhn Brocken 2 ist ein weiterhin sehr beliebter Kühler, aber auch etwas in die Jahre gekommen und die Entwicklung schreitet stetig voran. Zeit für einen Nachfolger, der im PCGH-Test rundum überzeugt und sich sogar vor den Langzeit-Spitzenreiter Noctua NH-D15 schiebt.
EKLs Brocken 2 war lange Zeit unser Preis-Leistungs-Tipp für 140-mm-Kühler, dient als Grundlage für eine erfolgreiche PCGH-Edition und erfreut sich bei Besitzern und Neukäufern weithin großer Beliebtheit. Wer den Nachfolger zu so einem Erfolgskonzept entwickelt, sieht also hohen Erwartungen ausgesetzt - die EKL mit einem neu entwickelten Lüfter, deutlich größeren Lamellen und einer edleren Anmutung erfüllen möchte. Bühne frei für den Alpenföhn Brocken 3.
Auf dieser Seite
- 1EKL Brocken 3: Aufbau und Verarbeitung
- 2EKL Brocken 3: Lüfter und Lautheit
- 3EKL Brocken 3: Leistung
- 4EKL Brocken 3: Im Vergleich mit der Konkurrenz
- 5EKL Brocken 3: Fazit
- Update vom 21.08.2017" class="artIdxPgTitle posRel flx pt-3" target="_self" onClick="scrollToAnchor('a6'); return false;">6EKL Brocken 3: [COLOR=textColor3]Update vom 21.08.2017
EKL Brocken 3: Aufbau und Verarbeitung
Quelle: PC Games Hardware Die Basis des neuen Kühlers unterscheidet sich kaum vom Vorgänger. Weiterhin kommen fünf Heatpipes zum Einsatz, die direkten Kontakt mit der CPU haben (Heatpipe Direct Touch). Das ärgert Freunde von Flüssigmetall-Wärmeleitpaste, da letztere Probleme mit der Aluminiumhalterung am Rand der Heatpipes verursachen kann, die Mehrheit der Anwender nutzt aber ohnehin konventionelle Pasten und profitiert gegebenenfalls von den niedrigeren Kosten. Wichtiger für die Performance sind auf alle Fälle die Lamellen am anderen Ende der Heatpipes. Hier setzt EKL nicht mehr auf das zweigeteilte Design des Brocken 2 und hat zudem die Tiefe erhöht, so dass jetzt insgesamt deutlich mehr Oberfläche zur Verfügung steht. Ebenfalls neu ist das Top-Cover aus dickerem, stabilen Aluminium dessen edel wirkende, matt eloxierte Oberfläche die oftmals billig wirkende Spiegeloptik des Vorgängers ablöst.
EKL Brocken 3: Lüfter und Lautheit
Quelle: PC Games Hardware Nicht nur der Kühlkörper, auch der Lüfter des Brocken 3 ist eine Neuentwicklung. Steiler stehende, schlankere Lüfterblätter und ein in die Motorhalterung integriertes Luftleitgitter sollen für einen stärkeren Luftstrom bei niedrigeren Drehzahlen sorgen. Tatsächlich ist der Brocken 3 circa 100 U/min langsamer abgestimmt als sein Vorgänger; 1,0 Sone maximales Luftrauschen zeugen allerdings von einem trotzdem kräftigen Luftstrom. Mit sinkender Geschwindigkeit und abnehmenden Verwirbelungen wird er dafür um so leiser, bei halbierter Drehzahl unterschreitet er die Geräuschemissionen des Brocken 2 bereits deutlich. Positiv fällt auf, dass auch bei nachlassendem Luftrauschen keine Nebengeräusche hörbar werden. Das im Vergleich zu einigen Retail-Premium-Lüftern rauhe, durchaus angenehme Strömungsgeräusch könnte zwar kleinere Makel schlicht überdecken, aber bis zur minimalen PWM-Drehzahl von knapp 500 U/min gibt es keine Einschränkungen des Silent-Potentials.
CPU-Kühlungen
August 2017 Fassung der Online-CPU-Kühlungs-Benchmarks inklusive Kompaktwasserkühlungen
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EKL Brocken 3: Leistung
Dies gilt ausdrücklich auch für die Leistung, die insbesondere bei sehr langsam drehenden Lüfter vorbildlich ausfällt. 52,5 °C CPU-Temperatur auf unserem 150-Watt-Testsystem bei 1,0 Sone Lüfterlautheit sind schon ein durchaus guter Wert, werden aber von einigen Konkurrenten ähnlicher Größe unterboten. Mit 61,1 °C bei 16,9 dB(A), also ein hörbares Stück unterhalb der 0,1-Sone-Schwelle, ist EKL dagegen ganz weit vorne mit dabei. Andere Kühler sind meist deutlich wärmer, lauter - oder größer und teurer. Das dieses Ergebnis nicht primär auf den neuen Lüfter zurückzuführen ist, zeigen die Messungen mit Referenzlüfter und erneut bevorzugt in gedrosseltem Zustand. 64,1 °C mit einem Silent Wings 2 bei 480 U/min - das schafft nicht einmal Thermalrights riesiger Le Grand Macho; selbst viele Dual-Tower-Kühler mit doppelter Bestückung schneiden schlechter ab. Mit voller Drehzahl holt die Konkurrenz dagegen auch bei Refrenzbelüftung auf und zieht zum Teil (knapp) vorbei. Die Stärken des Brocke-3-Kühlkörpers liegen klar im Ultra-Silent-Bereich.
EKL Brocken 3: Im Vergleich mit der Konkurrenz
Quelle: PC Games Hardware Unsere Wertungstabelle am Ende dieses Artikels bescheinigt dem Brocken 3 ein sensationelles Ergebnis: Eine Endnote von 2,05 liegt noch vor dem Langzeitsieger Noctua NH-D15 (2,08) und dem Leistungs-Champion Thermaltake Frio Extreme Silent Dual (Endnote 2,11. Dabei sind diese Kühler nicht nur wesentlich teurer, sondern auch wesentlich größer. So gut der Brocken 3 aber auch ist - die Grenzen der Physik kann EKL nicht überwinden und tatsächlich "schummelt" sich der Brocken 3 eher durch konsequente Vermeidung von Schwächen denn durch herausragende Stärken ganz nach vorn. Gegenüber den Dual-Towern und dem Le Grand Macho ist es zum Beispiel gerade die kleinere Größe, die den Brocken 3 davon ziehen lässt - Platzverbrauch und Systemkompatibilität sind schließlich Teil des Wertungssystems. Der NH-D15 verliert dagegen Notenpunkte an den abnehmenden Grenzertrag: Noctua zielt auf eine höhere Spitzenleistung, was aber selbst bei unserem 150-Watt-Testsystem nur den Unterschied zwischen "kalt" und "noch ein kleines Bisschen kälter" ausmacht. Den Lautheits-Unterschied nimmt man dagegen sofort war - und in effizienteren Mittelklasse-Rechner liegt der Sweetspot noch tiefer im Silent-Bereich.
EKL hingegen trifft exakt die Anforderungen des "Durchschnitts-Anwenders", der einem Notensystem zwingenderweise als Maßstab zugrunde liegen muss. Betrachtet man abseits dessen nur die Kühleffizienz in verschiedenen Bereichen, so liegt der Brocken 3 klar hinter den doppelt so großen, doppelt so teuren bisherigen Spitzenreitern. Die wirklichen Konkurrenten heißen Scythe Mugen 5, Thermaltake True Spirit 140 und Macho Direct sowie Noctua NH-U14S. Letzterer ist bei 1,0 Sone quasi gleich auf mit dem Brocken 3 und hat darüber noch reichlich Leistungspotential - im Silent-Bereich übersteigt die Leistung des Brocken 3 aber tatsächlich die des gleich großen Premium-Angebots. Scythe schafft trotz eines kleineren Kühllörpers bei etwas geringerer Maximallautheit quasi identische Temperaturen, aber stark gedrosselt werden Nebengeräuche des Mugen-5-Lüfterlagers hörbar und mit unserem Referenzlüfter schneidet er spürbar schlechter ab. Eine ähnliche Überlegenheit am oberen Ende ihres nicht ganz 1,0 Sone erreichenden Leistungsbereiches zeigen die beiden Thermalright-Kühler, die aber mehr (True Spirit) oder minder (Macho) zurückfallen, wenn man die akustisch unauffälligen Lüfter weit herunterregelt oder austauscht.
EKL Brocken 3: Fazit
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass EKL einen sehr guten Kühler gebaut hat, laut PCGH-Wertungssystem sogar den besten überhaupt. Entscheident für diese Durchschnittseinschätzung ist die gute Performance in allen Aspekten - nicht zu groß, nicht zu laut, kalt genug und in allen Drehzahlbereichen vorn mit dabei, sowohl mit Referenz- als auch Serienlüfter. Betrachtet man nur einzelne Kombinationsmöglichkeiten dieser Elemente, so findet sich aber fast immer auch ein Spezialistb der es besser kann. Wie immer gilt: Wer seine Bedürfnisse genau kennt, der kann besser passende Produkte finden als die Universalempfehlung für einen in der Realität nicht existierenden Durchschnittsanwender. Umgekehrt liegt man beim Brocken 3 nie falsch und wenn sich die Straßenpreise genauso einpendeln, wie es die UVP von 44,90 Euro vorgibt, also zwei Euro über dem Brocken 2, dann ist auch das Preis-Leistungsverhältnis hervorragend.
EKL Brocken 3: [COLOR=textColor3]Update vom 21.08.2017
Zwischenzeitlich wurde der Brocken 3 in den PCGH-Preisvergleich aufgenommen. Das günstigste ab Lager lieferbare Angebot entspricht der UVP von 44,90 Euro, rund 6 Euro über dem Brocken 2. Gemessen an der exzellenten Endnote ist das Preis-Leistungsverhältnis gut, in dieser Preisklasse sind mit Thermalrights Macho Rev. B oder den Scythe Mugen 5 und Fuma aber weitere potente Kühler verfügbar.
Produkt | Brocken 3 |
---|---|
Hersteller | EKL Alpenföhn (www.alpenfoehn.de) |
Preis/Preis-Leistungs-Verhältnis | Ca. € 45,-/Note 2 |
Link zum PCGH-Preisvergleich | www.pcgh.de/preis/ |
Ausstattungsnote | 2,55 |
Enthaltene Lüfter/Anschluss/Entkopplung | 1× 140 mm (abweichende Rahmenform)/4 Pin/ja |
Montierbare Lüfter* | 2× 120 mm |
Lüfterdrehzahl min. – max. (PWM) | 440 – 1.020 U/min |
Ausführung Boden | Heatpipe Direct Touch (HDT) |
Wärmeleitmittel/Lüftersteuerung/Extras | Spritze/keine/hochwertiger Schraubendreher |
Eigenschaftennote | 2,19 |
Sockelunterstützung AMD | AM4/AM2(+)/AM3(+)/FM1/FM2(+) |
Sockelunterstützung Intel | 1150/1151/1155/1156/2011/2011-v3/2066/1366/775 |
Anpresskraft Sockel 1151 | 170 N |
Maße (B × H × T), Gewicht mit Lüfter(n) | 150 × 171 × 126 mm, 870 g |
Montageaufwand (AMD/115X/2066) | Mittel/mittel/gering |
Platinenausbau nötig (AMD/115X/2066) | Ja/ja/nein |
Gedrehte Montage (AMD/115X/2066) | Möglich/möglich/möglich |
Leistungsnote | 1,84 |
CPU-Temp., Serienlüfter (100/75/50 %) | 52,5/54,6/61,1 °C |
Lautheit Serienlüfter (100/75/50 %) | 1,0/0,3/0,1 Sone |
Schalldruckpegel Serienlüfter (100/75/50 %) | 29,1/22,2/16,9 dB(A) |
CPU-Temp., Serienlüfter bei 1.0 Sone | 52,5 °C (1.020 U/min) |
CPU-Temp., Referenzlüfter (100/75/50 %) | 53,0/55,8/64,1 °C (1× 140 mm) |
Lautheit Referenzlüfter (100/75/50 %) | 0,6/0,2/0,1 Sone (1× 140 mm) |
Schalldruckpegel Referenzlüfter (100/75/50 %) | 24,7/19,3/17,2 dB(A) (1× 140 mm) |
Fazit | + Hohe Kühlleistung |
+ Geringe Lautheit | |
+ Hochwertige Optik | |
Wertung | 2,05 |