Core i7-7700K im Vergleich mit i7-6700K: Kaby Lake gegen Skylake im Test
Intels neues Sockel-1151-Top-Modell Core i7-7700K im direkten Vergleich mit dem i7-6700K: PC Games Hardware schaut sich die Performance und die Unterschiede der beiden 14-nm-CPUs im Vergleich an - auch mit identischer Speicher-Taktrate. Zudem prüfen wir, wie viel Extra-Performance das Übertakten des Core i7-7700K realistischerweise verspricht.
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Intel lässt seine siebte Generation Core-Prozessoren nun langsam und als letzte Modelle der Palette auch für den Desktop-Betrieb vom Stapel. Passend zur CES 2017, so der Plan des Chipriesen, sollen die Kaby-Lake-S-Varianten offiziell vorgestellt werden, nachdem sie bereits seit Langem in einschlägigen Kreisen und seit mehr als zwei Wochen sogar schon im regulären Online-Handel erhältlich sind.
Die brennende Frage, welche sich Neukäufer und potenzielle Aufrüster mit Budget bis rund 400 Euro sowie Interesse an Intels neuesten Hyperthreading-CPUs stellen: Core i7-7700K oder Core i7-6700K? Was bringt Kaby- gegenüber Skylake? Lohnt sich das Aufrüsten? Kann ich mit dem i7-6700K noch Geld sparen oder lohnt sich der Griff zum derzeit nur minimal teureren Kaby-Lake-Modell? Soll ich gar auf AMDs Ryzen-CPUs warten? Verpassen Sie auch nicht den Test des Core i5-7600K.
In diesem Artikel schauen wir uns die Performance der beiden Modelle im direkten Vergleich an - ein umfassender, "exklusiver Launch-Test" der Kaby-Lake-Generation geriete angesichts von Intels NDA-Posse im Vorfeld eher zur Lachnummer, denn, soviel sei zum x-ten Male verraten: Die CPU-Architektur unterscheidet sich zwischen Kaby Lake und Skylake nicht - lediglich an der integrierten Grafik wurde ein wenig geschraubt und das auch noch abseits der 3D-Leistung und vielmehr bei Video und DRM, Stichwort Netflix-4K-Streaming, VP9-Beschleunigung und HDR-Fähigkeiten.
Nur beim Overclocking hat sich etwas getan - denn tatsächlich sind die Kaby-Lake-Modelle teils deutlich taktfreudiger als Skylake, das bestätigen auch die uns vorliegenden Exemplare. Intel gibt hier einen "14nm+"-Prozess an, konkrete Verbesserungen gegenüber der klassischen 14-nm-Herstellung bei Intel: Fehlanzeige. Reichen also allein die Verbesserungen über den gereiften Prozess für alltagstaugliches, das heißt stabiles und mittelfristig sicheres Überwinden der 5-GHz-Marke?
Den kompletten Test inklusive aller Benchmarks, vieler Vergleichs-CPUs sowie einem Überblick zu Plattform und Test aktueller Z270-Oberklasse-Mainboards - die vielleicht spannendere Neuerung? - finden Sie in der PC Games Hardware Printausgabe 02/2017, die ab dem 4. Januar im Handel ist und am 3.1. um 18 Uhr als Digitalausgabe erscheint.
Merkmal | Core i7 7700K | Core i7 6700K | Core i7 4790K | Core i5 7600K | Core i5 6600K | Core i5 4690K |
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Codename | Kaby Lake-S | Skylake-S | Haswell DT-RF | Kaby Lake-S | Skylake-S | Haswell DT-RF |
Sockel | LGA 1151 | LGA 1151 | LGA 1150 | LGA 1151 | LGA 1151 | LGA 1150 |
Kerne physikalisch/logisch | 4/8 | 4/8 | 4/8 | 4/4 | 4/4 | 4/4 |
Kerntakt | 4.200 MHz | 4.000 MHz | 4.000 MHz | 3.800 MHz | 3.500 MHz | 3.500 MHz |
Turbomodus | 4.500 MHz | 4.200 MHz | 4.400 MHz | 4.200 MHz | 3.900 MHz | 3.900 MHz |
TDP | 91 Watt | 91 Watt | 88 Watt | 91 Watt | 91 Watt | 88 Watt |
Fertigungs-Prozess | 14 nm | 14 nm | 22 nm Tri-Gate | 14 nm | 14 nm | 22 nm Tri-Gate |
Preisvergleich | PCGH-Preisvergleich | PCGH-Preisvergleich | PCGH-Preisvergleich | PCGH-Preisvergleich | PCGH-Preisvergleich | PCGH-Preisvergleich |
Intel Core i7-7700K vs. i7-6700K: Im Grunde gleiche Technik
Wie bereits beschrieben gibt es In Sachen IPC, also der berühmten Pro-MHz-Leistung nicht viel zu vermelden. Unsere Messungen im Cinebench R15 zeigten lediglich Unterschiede im Rahmen der üblichen Schwankungen von Durchlauf zu Durchlauf und auch andere Tests wie etwa 7-Zip (reale Kompression von Daten, nicht der integrierte Benchmark) reagierten stärker auf Faktoren wie Speicher-Typ, -Timing und -Geschwindigkeit als darauf, ob nun ein Sky- oder Kaby-Lake-Prozessor den Daten Beine machte. Wir konzentrieren uns weiter unten also auf die reale Leistung - und hier hat Kaby Lake dank höherer Werkstakte und schnellerem, offiziell erlaubtem RAM natürlich Vorteile.
Quelle: PC Games Hardware Der Mangel an Innovation hat jedoch auch positive Seiten: Für Sockel-1151-Boards mit einem PCH der 100er-Reihe (z. B. Z170) genügt in so gut wie allen Fällen ein einfaches UEFI-Update, damit die neuen Prozessoren laufen. Es muss also nicht unbedingt ein teures Board aus dem aktuellen Refresh-Zyklus sein, sofern Sie sich einen Skylake-Prozessor für das UEFI-Update organisieren können. Überhaupt scheint der Fortschritt bei den Mainboards größer zu sein als bei den Prozessoren... doch da verweisen wir aus unseren Mainboard-Test in der PC Games Hardware Printausagabe 02/2017. Eine der Neuerungen: Kaby Lake bekommt einen separaten AVX2-Multiplikator, der den Takt automatisch niedriger halten (und damit natürlich auch die Performance senken!) kann, sofern der entsprechende Programmcode für die Vektoreinheiten zum Einsatz kommt. Der lässt nämlich Sky- wie Kaby-Lake-CPUs ordentlich Heißlaufen, was speziell beim OC eher hinderlich ist.
Die integrierte Grafik wurde zwar überarbeitet, allerdings nicht beim 3D-Kern. Die HD 630, wie sie beim Core i7-7700K nun heißt, kommt wiederum im Rahmen der Messschwankungen auf dieselben Resultate wie die HD 530-Grafik des Core i7-6700K. Konkret sind das rund 1.160 Punkte im 3D Mark Firestrike (1.250 Punkte beim Grafik-Score ohne größeren Einfluss der CPU-Leistung).
Neu ist jedoch, dass die HD Graphics 630 nicht nur via Treiber OpenCL 2.1 unterstützt - dies hat keine Auswirkungen auf die Leistung bei bestehenden Anwendungen wie dem Luxmark - sondern, dass Microsofts Playready 3.0 SL3000-Spezifikation sowie HDR-Ausgabe und VP9-Beschleunigung nun bis zur 4K-Auflösung in Hardware erfolgen. Damit erfüllt die Kaby-Lake-Grafik die Voraussetzungen, um etwa Netflix-Streams in 4K wiedergeben zu dürfen.
Intel Core i7-7700K vs. i7-6700K: Benchmarks und Leistung
Die realen Leistungsunterschiede zwischen Core i7-6700K und Core i7-7700K, Kaby Lake und Skylake also, kommen am ehesten durch den Kern-Takt, aber auch durch den schnelleren Speicher zu Stande. Die Performance im Normal-Betrieb, also mit Speicher-Einstellungen laut CPU-Spezifikation, zeigen unsere folgenden Diagramme: 7700K vs. 6700K in Spielen und Anwendungen, allerdings unter dem Vorbehalt des schnelleren RAMs bei Kaby Lake: Der darf nämlich auf DDR4-2400 zugreifen und hat damit einen rechnerischen 12,5-Prozent-Vorteil gegenüber dem Core i7-6700K, der mit DDR4-2133 auskommen muss. Wieviel das im Einzelnen ausmacht, zeigt unsere Vergleichstabelle im Anschluss.
Wir haben für die initiale Darstellung nur den i7-7700K und den i7-6700K aktiviert - Sie können weitere CPUs problemlos als Vergleiche dazuklicken.
Gaming
Core i7-7700K vs. Core i7-6700K in popular & demanding gaming applications
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Applications
Core i7-7700K vs. Core i7-6700K in popular & demanding applications
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Hinweis: Jeweils zwei zusätzliche Spiele und Anwendungen finden Sie in der PC Games Hardware Printausgabe 02/2017, die ab dem 4. Januar im Handel erhältlich ist.
Vergleich bei DDR4-2133 | Core i7-7700K | Core i7-6700K | Gewinn |
---|---|---|---|
Assassin's Creed Syndicate | 129,1 | 120,1 | +7,5 % |
Crysis 3 | 144,2 | 136,7 | +5,5 % |
Dragon Age: Inquisition | 135,5 | 133,3 | +1,7 % |
F1 2015 | 87,1 | 79,7 | +9,3 % |
Far Cry 4 | 127,7 | 123,5 | +3,8 % |
The Witcher 3 | 122,5 | 118,5 | +3,4 % |
Zieht man den Speichervorteil ab, bleibt in dem i7-7700K in Spielen (inklusive der hier nicht abgedruckten!) noch ein Performance-Plus von durchschnittlich 6,1 Prozent gegenüber dem i7-6700K, was sehr gut zum Taktunterschied von 5 bis 7,1 Prozent passt - je nachdem ob man den Basis (4,2 zu 4,0 GHz) oder den Turbo-Takt (4,5 zu 4,2 GHz) zugrunde legt. Es sollte allerdings erwähnt werden, dass der i7-7700K seinen Takt per Turbo auch bei Last auf mehr als einem Kern erhöhen kann - das gelingt dem Core i7-6700K so gut wie nie und ist laut Intel auch nicht vorgesehen.
Turbo 1 Core | Turbo 2 Core | Turbo 3 Core | Turbo 4 Core | Basistakt | |
---|---|---|---|---|---|
Core i7-7700K | 4,5 GHz | 4,4 GHz | 4,4 GHz | 4,4 GHz | 4,2 GHz |
Core i7-6700K | 4,2 GHz | 4,0 GHz | 4,0 GHz | 4,0 GHz | 4,0 GHz |
Zuwachs (Takt) | +300 MHz/+7,1 % | +400 MHz/+10,0 % | +400 MHz/+10,0 % | +400 MHz/+10,0 % | +200 MHz/+5,0 % |
Intel Core i7-7700K vs. i7-6700K: Overclocking
Während OC-Profis im Vorfeld des Kaby-Lake-Launches mit einem i7-7700K bereits die 7-GHz-Marke knackten, konzentrieren wir uns auf spiel-stabile und mittelfristig sichere OC-Werte, welche auch im heimischen Gaming-Rig mit Luftkühlung noch gefahren werden können. Dazu begrenzen wir unsere Experimente auf Spannungen unterhalb von 1,35 Volt (für unsere Ansprüche stabil lief unser Muster bei glatten 5 GHz auch mit 1,4 Volt noch nicht). Dazu muss die CPU sowohl mindestens zwei Spiele (Crysis 3 und The Witcher 3) jeweils eine halbe Stunde ohne Fehler "überleben" als auch unterhalb von 85 Grad CPU-Temperatur arbeiten. Apropos CPU-Temperatur: Eine Verbesserung des Wärmeübergangs zwischen Heat-Spreader und Die konnten auch wir im Vergleich zu Skylake nicht feststellen - speziell hohe Last auf den Vektoreinheiten (AVX2-Befehle) bei gleichzeitiger Übertaktung provozieren auf dem Core i7-7700K nach wie vor Temperaturen, die nicht mehr feierlich sind. Ein Tausch der Wärmeleitpaste nach vorherigem Köpfen hat nach Forenberichten eine Temperaturverbesserung von 10-20 Grad zur Folge gehabt.
Am Ende machte unser Setup mit einem Scythe Kabuto im Freiluftaufbau samt flottem Enermax Twister-Storm-Propeller UCTS12A nach oben beschrieben Kriterien stabile 4,9 GHz bei 1,36 Volt und einer LLC, welche die Spannung unter Last nicht absenkt, mit. Bei Foltertests wie Prime 95 oder y-Cruncher, das sei einschränkend gesagt, war ohne AVX2-Offset an diesen Takt allerdings nicht zu denken! Zum Vergleich: Bei unseren mittlerweile drei in der Redaktion befindlichen Core i7-6700K haben wir mit denselben Kriterien gerade mal einen, der die 4,6 GHz packt, die beiden anderen schaffen mit Mühe und Not 4,5 GHz.
Sofern Sie bereit sind, einige Prozessoren durchzuprobieren und in eine bessere Kühlung, vorzugsweise mit Flüssigkeit als Wärmetransporteur zu investieren, steht aber auch der 5-GHz-Marke mit einem Core i7-7700K nichts im Wege - Benchmark-Runs mögen auch noch ein ordentliches Stückchen höher möglich sein.
Weitere hörens- und sehenswerte OC-Tipps zum Core i7-7700K gibt's auch im Youtube-Video von PCGHX-Moderator und OC-Profi der8auer!
Core i7-6700K @ default | Core i7-7700K @ default | Core i7-7700K @ 4,9 GHz | Gewinn vs. Core i7-6700K | Gewinn vs. Core i7-7700K | |
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Cinebench R15 (pts.) | 890 | 974 | 1.064 | +19,6 % | +9,2 % |
Crysis 3 (Min-Fps) | 119 | 127 | 139 | +16,8 % | +9,5 % |
Crysis 3 (Ø-Fps) | 136,7 | 144,3 | 159,6 | +16,8 % | +10,6 % |
Rund 10 Prozent Leistungsplus durch Übertakten des Core i7-7700K sind - unter realistischen Bedingungen und gerade angesichts der bereits recht hohen Werkstakte des Core i7-7700K ein beachtliches Ergebnis. Prozentual fahren ab Werk niedriger taktende Modelle in dieser Disziplin natürlich immer besser. Gegenüber dem Core i7-6700K bei Standard-Takten sind es immerhin schon knapp 17 (Spiele) bis 20 Prozent (Cinebench) - ausgehend von einem der schnellsten Quadcores derzeit!
Intel Core i7-7700K vs. i7-6700K: Fazit
Kaufe ich noch einen Core i7-6700K oder besser gleich den neuen Core i7-7700? Speziell wenn man die einen Quasi-Gleichstand sehende Preispolitik Intels mit einbezieht, kann das Fazit eigentlich nur lauten: Greifen Sie nicht mehr zum Alt-Silizium. [Nachtrag: Warten Sie jedoch am Besten bis zum offiziellen Verkaufsstart des i7-7700K wenn sich die Preise auch dauerhaft eingependelt haben werden.]
Der Core i7-7700K macht so gut wie alles besser und ist im Normalbetrieb, also inklusive Speichervorteil DDR4-2400 zu -2133, durchschnittlich 8 Prozent flotter als der ältere i7-6700K. Lediglich bei der Energieeffizienz zeigt sich, dass Kaby Lake etwas dichter an den Grenzen gebaut ist: Für das Mehr an Leistung ist ein kleines bisschen "Noch-Mehr" an Leistungsaufnahme allerdings ein verschmerzbarer Preis, zumal auch der Core i7-7700K kein Schluckspecht und im Leerlauf sogar minimal sparsamer ist.
Zu bedenken ist allerdings, dass auf der anderen Seite des Tellerrands AMD mit seiner neuen Architektur Zen und den CPUs "Ryzen" in den Startlöchern steht. Selbst wenn Sie aus welchen Gründen auch immer AMD nicht in Erwägung ziehen, kann sich deren Launch doch zumindest auf die Preise günstig, sprich senkend auswirken. Warten lohnt sich also (wieder einmal) - 1 Euro fürs Phrasenschwein.
Anzeige: Ab dem 05.01.2017 um 18 Uhr sind die Kaby-Lake-CPUs offiziell bei Alternate und Caseking lieferbar.
mein MSI Nightblade MI2 mit i7 6700 und GTX 1080 zeigt alles in 60 Frames bei 4k. Doom alles max und 4k.
Es ist schon möglich aber nicht unbedingt günstig mit einer 700 EUR Grafikkarte.
Dein 6700 wird nicht limitiert also kannst getrost warten und eher die Grafikkarte mal austauschen.
Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk
@Pedro89
Sollte im laufe des heutigen 5.1. der Fall sein.
@Topic
Eigentlich wollte ich schon nen 6 Kerner als Ablöse für meinen 3570k und in jedem Fall wird AMDs Vorstellung abgewartet. Doch wenn das bis Ende 2018 dauern sollte (Cannon Lake), hätt ich eigentlich keinen Bock zu warten und nehm den 7700k. Tauschen kann man dann immer noch, in der elektronischen Bucht gehen Intels eh weg wie blöde. Einzig Turbo Boost 3.0 hätte Intel wirklich einbauen können -.-
Weiß denn jemand wann der I7 7700k und die Z270 Boards auch bei den gängigen Onlineshops zu kaufen sind?